Byblos befindet sich ca. 45 km nördlich von Beirut. Auf dem Highway entlang der Mittelmeerküste in Richtung Norden gelangt man nach ca. eine Autostunde in die geschichtsträchtige Stadt Byblos.
Byblos ist die älteste Stadt des Libanons und eines der ältesten, kontinuierlich bewohnten Städte der Welt. Jbeil, so wie Byblos genannt wird, kann auf eine lange geschichtsträchtige Tradition zurückblicken. Bereits vor ca. 7000 Jahren wurde Byblos das erste Mal erwähnt und begann seine Entwicklung als ein kleines Fischerdorf. In der weiteren Entwicklung gewann Byblos immer mehr Bedeutung für den Seehandel. Es dauerte nicht lange und es wurde eines der wichtigsten Exportstädte für Bauholz im östlichen Mittelmeer. Denn wie bereits schon in einem vorherigen Beitrag berichtet, wurde das wertvolle Zedernholz unter anderem für den Bau von Schiffen und Tempelanlagen benötigt und entwickelte sich somit zum Verkaufsexportschlager, was der Stadt für Wohlstand und Reichtum brachte. Byblos, dass durch die Amoriter zerstört und wieder aufgebaut wurde, zog durch seine Handelsbeziehungen zu Ägypten immer mehr Seefahrer aus der Region des Mittelmeeres an, die sich in Byblos niederließen und somit zum immer größeren Wachstum der Stadt beitrugen.
Übrigens wurde in Byblos das phonetische Alphabet entwickelt, das eine Vorstufe des phönizischen Alphabets war. Teile des phönizischen Alphabets kann man heute noch im Beiruter Nationalmuseum auf dem Sarkophag des Königs von Byblos bewundern. Sarkophag des Ahriam ( König von Byblos )
Das phonetische Alphabet ist die Vorstufe unseres heutigen europäischen Alphabets, welches durch die Griechen nach Europa gebracht wurde.
Im Laufe der Entwicklung nahmen die Bewohner Byblos immer mehr die Lebensgewohnheiten und die Kultur der Griechen an. Auch die Neuausrichtung durch die römische Epoche änderte nichts an der Lebensweise der griechischen Kultur. Durch die Römer wurden bereits 2800 vor Christi Tempel, Thermen und andere öffentliche Gebäude erbaut.Fragmente einer Säulenhalle
Reste aus der römischen Epoche sind zwar wenig vorhanden aber nicht zu übersehen.
Anfang des 12. Jahrhundert wurde Byblos durch Kreuzfahrer eingenommen. Diese bauten 1103 aus den Überresten der bereits vorhandenen Festung eine mächtige Burg. Vermutet wird, dass dieser Platz auf Grund der vorhandenen Baumaterialien und bereits geschlagenen Steinen gewählt wurde.
Kreuzfahrerburg
Heute ist Byblos eine moderne und wohlhabende Stadt. Ein Rundgang durch die alten Souks mit ihren zahlreichen Geschäften, Restaurants und Pubs laden zum Verweilen ein.
Souks in Byblos
Leider ist der altertümliche Flair der Souks verloren gegangen, da viele Geschäfte nur noch auf den Tourismus ausgelegt sind. Nur noch selten werden einheimische Produkte angeboten.
Unweit von den Souks entfernt, befindet sich der mittelalterliche Fischerhafen. Wohl eines der schönsten Häfen, die der Libanon zu bieten hat.
Wer Lust hat kann bei einheimischen Fisch und libanesischen Wein die Abendstimmung des antiken Hafens genießen….
….oder auf der Kreuzfahrerburg herrliche Sonnenuntergänge beobachten
Fazit
Wer den Libanon besucht, sollte auf jeden Fall einen Tag für das UNESCO Weltkulturerbe „Byblos“ einplanen.
Als Tagestour kann ich eine Kombination aus Jetta Grotte und Byblos empfehlen.
Quelle:
wikipedia.com
libanon-info.de