Shouf Region

An einem Wochenende im April war wieder einmal ein Wochenendausflug geplant. Diesmal ging es in den südöstlichen Landesteil Libanons, nach Beiteddine und in den Zedernwald. Relativ gut ausgebaute Straßen verbindet die Mittelmeerküste mit dem Shouf – Gebirge.
Das Shouf – Gebirge ist das Land der Drusen. Die Drusen sind eine Religionsgemeinschaft, die bereits ihren Ursprung im 11. Jahrhundert hatte. Heute leben neben Schiiten, Suniten, Christen und anderen Religionen ca. 290.000 Drusen im Libanon und nehmen somit  eine nicht zu verachtende politische Größe ein. Trotz des Völkermordes an ca. 200.000 Christen im Jahre 1860 leben Drusen und Christen heute friedlich zusammen.
Deir al Qamar, eine kleine Ortschaft im Shouf – Gebirge, war unser erster Stop. Nach dem wir ein kleines Frühstück eingenommen hatten, machten wir einen kleinen Rundgang durch den Ort. Im Ortszentrum befindet sich eine Moschee, die bereits im 16. Jahrhundert errichtet wurde und zu den ältesten Moscheen des Landes zählt. Sonst ist die Bauweise sehr eng an die italienische Architektur angelehnt. Blick auf die Moschee Nach unserem Kurzaufenthalt in Deir al Qamar ging es weiter entlang der Gebirgsstraße, vorbei an abgelegenen und verträumten Dörfern…….

Gebirgslandschaft …..nach Beiteddine. Beiteddine , ca. 40 Kilometer von Beirut entfernt, befindet sich eine prachtvolle Palastanlage, die in einer Zeitdauer von mehr als 30 Jahren errichtet wurde. Hier vermischen sich osmanische und italienische Architektur zu einem prunkvollen Monument. Eingang zum Palast  Der Palast wurde unter der Herrschaft von Emir Bechir Chehab II errichtet. Nach Beendigung der Bauzeit regierte Chehab noch einige Jahre in diesem Palast, bis er gezwungen wurde ins Exil zu gehen. Seit dem war der Palastkomplex Regierungssitz des osmanischen Reiches. Nach Beendigung des Ersten Weltkrieges wurde der Palast durch die Franzosen genutzt, die den Palast als lokale Verwaltung nutzten. Seit der Unabhängigkeit des Libanons im Jahre 1943 wird Beiteddine als Sommerresidenz des Staatspräsidenten genutzt. Die Familie Chehab ist auch heute noch eines der prominentesten Familien im Libanon, die nach der Unabhängigkeit des Libanon im Jahre 1943 den dritten Präsidenten des Landes gestellt haben. Innenhof Palast

Beiteddine 7

Im inneren des Palastes befinden sich die luxuriös ausgestatteten Wohnbereiche, geschmückt mit Marmor und durch Mosaiksteine verzierte Fußböden…….

Beiteddine (1)

…..das Hammam….

Beiteddine 2 (1)

Beiteddine 1 (1)

Beiteddine 10

….. und den ehemaligen Stallungen, wo heute Mosaikausstellungen aus der byzantinischen Zeit des 5./6. Jahrhundert bewundert werden können.

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Nachdem wir den prunkvollen Palast bewundert hatten, ging es weiter in Richtung Zedernwald. Auf einer Höhe von ca. 1900 Metern kamen wir dann in das Naturreservat der Zedern an.

Beiteddine (3)Beiteddine (4)

Die Zeder ist das Wahrzeichen des Libanons und auf jeder Flagge zu sehen. Unter optimalen Bedingungen kann sie eine Höhe von bis zu 50 Metern erreichen und bis zu 1000 Jahre alt werden.
Da dieses Holz für seine Schönheit und der einfachen Verarbeitung bekannt ist, wurde es bereits in der antiken Zeit für den Tempelbau, Möbelbau und nicht zuletzt auch für den Schiffsbau verwendet.

Beiteddine 1 Beiteddine 2 Beiteddine 3

Leider sind durch den starken Eingriff in die Natur die Bestände der Zedern sehr stark zurückgegangen. Somit war die Erwartungshaltung größer als das, was man wirklich gesehen hat.
Da es im Norden des Libanon ein größeres Zedernreservat zu sehen gibt, wird das sicherlich eines unserer nächsten Touren sein. Lassen wir uns überraschen.

 

Quellen: wikipedia.com; libanon-info.de

Ein Kommentar

  1. Hallo Sven, hier ist die Martina- wir sassen letztens im Flugzeug zusammen 🙂 , finde deinen Block echt super! – vor allem die Fotos und Infos drumherum! Wünsche dir weiterhin eine tolle Zeit! lass von Dir hören…Grüsse aus Berlin

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