Afqa Grotte im Libanongebirge

Heute hatten wir in Beirut puren Sonnenschein und 29°. Eigentlich ein Wetter, um ans Meer zu fahren und bei Wassertemperaturen von 22° die Seele am Strand ein wenig baumeln zu lassen.

Michel, mein Reisebegleiter und ich haben uns nicht für den Strand entschieden, sondern für eine Tour in die Mountains.
Heute früh um 07:30 Uhr ging es los in Richtung Nordost, direkt in das Libanongebirge.

Das Libanongebirge ist eine Gebirgskette, die sich vom Norden bis hin zum südlichen Teil des Libanons parallel zum Mittelmeer erstreckt und überwiegend aus Kalksandstein besteht.
In den Wintermonaten kann man normalerweise bis in den April hinein Ski fahren, um dann im Anschluss eine Abkühlung im Meer zu genießen. Das war uns leider in diesem Jahr nicht vergönnt.

Afqa Grotte
Afqa Wasserfall Grotte
Über den Highway in Richtung Norden fuhren wir bis zur Ortschaft Nahr Ibrahim. Nahr Ibrahim ist auch der Fluss, der in der griechischen Mythologie auch der Adonisfluss genannt wird und im Mittelmeer mündet.
Auf unserem Weg zur Quelle des in der griechischen Sage so bekannten Flusses fuhren wir ca. 40 km in Schlangenlinien unserem Ziel entgegen. Libanesische Serpentinen sind Straßen, wo in der Regel nur ein Auto Platz hat und es keine Sicherheitsabgrenzungen zur Talseite gibt. Trotz absoluter Anspannungen meines Fahrers und meiner selbst, wurden wir durch eine wunderschöne Aussicht auf die Gebirgslandschaft des Libanongebirges belohnt.

Afqa Wasserfall Grotte

Michel, der mich mit seinem Land Rover sicher nach oben und nach unten brachte.

Afqa GrotteMit meinem Renault Laguna hätte unsere Tour auf den unbefestigten Straßen und mind. 20 cm tiefen Schlaglöchern gnadenlos auf einem Abschleppwagen geendet.

So konnten wir unseren Trip entlang durch Schluchten, durch hauptsächlich von Christen bewohnte Dörfer und ihren unzähligen Kirchen bis hin zur Afqa Grotte problemlos bewältigen.

Afqa Grotte
Nach 1,5 Stunden Fahrzeit passierten wir noch einen Kontrollpunkt und gelangten dann 1400 m über den Meeresspiegel zur Taufstätte Pythagoras – der Afqa – Grotte.
Die Grotte zu Afqa ist zugleich die Quelle des Nahr Ibrahim Flusses, der, wie bereits schon erwähnt, in das Mittelmeer mündet. Die Quelle befindet sich in Mitten einer großen Höhle, die während der Schneeschmelze mit Wasser gefüllt ist und somit ein Betreten unmöglich macht.

Afqa Grotte
Afqa Wasserfall Grotte
Wenn man der griechischen Mythologie Glauben schenken darf, ist Adonis durch ein Eifersuchtsdrama am Fusse dieser Quelle getötet worden. Einmal im Jahr, so die Legende, färbt sich das Wasser durch das Blut von Adonis rot. Hierbei handelt es sich um das Freispülen von eisenhaltigen Gestein.

Die Leitungen, die man auf dem Bild erkennen kann, sind Wasserleitungen die von den Einwohnern gelegt worden sind, um die Wasserversorgung der Landwirtschaft und der Bevölkerung sicherzustellen.

Afqa GrotteÜber mehrere natürliche Stufen stürzt das Wasser in die Tiefe………

Afqa Grotte

….. und lädt im Sommer zum Baden ein.

Afqa Wasserfall Grotte
Oberhalb der Grotte findet man die Überreste eines großen Tempels. Leider sind hier nur noch Steinquader zu entdecken, die auf den Bau dieses Tempels hinweisen.

Afqa Grotte

Fazit: Dieser Ausflug in die Berge des Libanons zeigt wieder einmal die Vielfalt geschichtlicher Ereignisse, die dieses kleine Land bisher erlebt hat.

Ein Kommentar

  1. Lieber Sven , ich habe mir die Bilder vom Libanongebirge mit Interesse angesehen – beeindruckend ! eine karge Landschaft , die Be-

    wohner sind zu bewundern . Ich grüße dich – Mutti .

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