Nach nun fast 8 Wochen melde ich mich zurück und es wird Zeit wieder einen kleinen Beitrag zu erstellen.
Heute ging es mit zwei Kollegen nach Sidon. Sidon liegt etwa 45 km südlich von Beirut entfernt und ist die Provinzhauptstadt des Süd-Libanons. Sie gehört mit mehr als 200.000 Einwohner zu der drittgrößten Stadt des Libanons. Außerdem leben ca. 100.000 palästinensische Flüchtlinge südöstlich der Stadt.
Sidon liegt direkt am Mittelmeer und bedeutet nichts anderes als Fischerstädtchen. Geprägt durch Ruinen und Überbleibseln galt es nun die Stadt zu entdecken.
Aus Beirut kommend erreicht man Sidon über eine mit Palmen gesäumten Highway. Kurz vor Einfahrt in die Stadt gab es wieder einmal eine Gesichtskontrolle in Form eines Checkpoints. Schwer bewaffnete Soldaten und versteckte Panzer zeugen davon, wie unruhig dieses Land lebt.
Unsere Tour begann direkt an der Seefestung Qala`at al Bahr. Imposant ragt die Festung aus dem Meer. Das Wahrzeichen von Sion wurde bereits zu Beginn des 13. Jahrhundert durch Kreuzfahrer auf einem ehemaligen phönizischen Tempel errichtet.
Nach dem Besuch der Festung ging es weiter in die Karawanserei der Franzosen, den Khan al Franj. Das Handelshaus der Franzosen ist eines der besterhaltenen Denkmäler in Sidon. Zuerst genutzt als Harem, wurde es mehr und mehr Treffpunkt französischer Händler, woher das Handelshaus seinen Namen hat.
Im unteren Teil wurden Pferde und Waren untergebracht, in der oberen Etage befanden sich Wohnräume und Büros.
Auch der französische Konsul residierte hier, sowie Mönche, die hier eine kostenlose Grundschule bis Anfang der 80-iger Jahre unterhielten.
In Mitten der Stadt befinden sich die Souks. Die Souks sind das Herzstück der Stadt. Es ist ein Labyrinth aus Gassen mit kleinen Cafe´s und Shops, wo Händler selbstgeschnitzte Handwerkskunst und Waren des täglichen Bedarfs anbieten. Wenn man durch die kleinen Gassen läuft, taucht man in die traditionelle orientalische Kultur ein.
Es scheint, die Menschen haben das Gefühl für die Zeit verloren. Sie genießen ihre Zeit – weit weg vom täglichen Alltagsstress.
Unsere Tour durch die Stadt führte uns vorbei an Konditoreien, wo Gebäck gefüllt mit Honig, Pistazien und Mandeln den Geschmacksfantasien freien Lauf lassen…..
………an Märkten, wo Händler ihr Obst und Gemüse verkaufen und die Fischer ihren letzten Fang anbieten………..
……..bis hin zum Seifenmuseum. Wohl das Einzige seiner Art in dieser Region. Hier wird die Seife ausschließlich aus Naturprodukten wie Olivenöl hergestellt, ohne Zusatz von chemischen Substanzen.
Ca. 6000 Stück Seife aus 100% Olivenöl.
Auf unserem Rückweg nach Beirut besuchten wir den Tempel von Eshmoun, gelegen am Awalifluss.
Die Tempelanlage war dem Gott der Heilkunde gewidmet und ist die einzige phönizischen Stätte im Libanon, bei denen mehr als nur die Fundamente erhalten sind. ( libanon-info.de)
Heute gehören die Reste der Tempelanlage zum Weltkulturerbe.
Trotz vieler innenpolitischer Probleme und der angespannten Situation in Libanon, die das Reisen kompliziert machen, wurden wir in Saida herzlichst aufgenommen. Ein freundliches Wort und ein Lächeln im Gesicht ermöglichten uns auch Bilder zu machen, die nicht selbstverständlich und alltäglich sind.
Meine Reisebegleiter Michel und Olaf
Lieber Sven , wunderbare Aufnahmen . Warum sind die Aufnahmen mit Personen schwarz/weiß ? Liebe Grüße Mutti .
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Sehr informativ, lieber Sven, schöne Aufnahmen….hab noch viel Spaß und pass schön auf Dich auf! LG von den Ehsers
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